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Garten/Landschaft/Natur
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Naturkonsum oder Naturschutz?
Blühmischung am Straßenrand. So schön können einjährige Ansaaten mit Exoten aussehen. Aber nur ein Jahr. Danach bauen Sie stark ab, oft bleibt nur noch Unkraut. Sie werden gerne als Artenschutzmaßnahme verkauft. Das sind sie aber nicht. Jeder Quadratmeter Blühmischung stiehlt den Platz für eine wirklich insektenfreundliche Wildblumenwiese.
Blühstreifen?

Naturkonsum oder Naturschutz?

Der Markt wird überschwemmt mit Angeboten. Blühstreifen für Nützlinge, Blühmischungen für Bestäuber, Blühflächen für den Ackerrand. Kein Mensch blickt mehr durch. Alle diese Mischungen suggerieren, sie wären nützlich für Insekten, würden Blüteninsekten anziehen und wären auf jeden Fall ein Gewinn für den Artenschutz. Im besten Fall steht auf der Packung noch das Wort Insektensterben. Und schon ist der Kunde in die Falle getappt. Wer will nicht etwas gegen das Artensterben tun? Wir haben in Deutschland 17 Millionen Gärten. Da käme bei sinnvollen Einsaaten schon einiges an Naturschutzfläche zusammen. Also wird die Packung gekauft. Kostet ja nicht so viel, und man tut auf jeden Fall was Gutes!

Die Falle Blühmischung

Betrachten wir das in der historischen Entwicklung, verstehen wir besser, was auf dem Markt gerade passiert. Worte wie »Blühfläche« oder »Blühmischung« stammen aus den 90er Jahren. Dieter Felger, damals Stadtgärtnermeister in Mössingen, erfand den sogenannten »Mössinger Sommer«, der heute noch vertrieben wird und 35 einjährige, bunt blühende Arten enthält. 2004 starteten die ersten acht offiziellen Versuchsflächen in Mössingen.

Die Idee, statt aufwendig zu pflegenden Rasenflächen oder teuren Wechselflorbeeten bunte, einjährige Exotenmischungen zu verwenden schlug durch, und schon bald verlangte halb Deutschland nach dem »Mössinger Sommer«. Ein Riesengeschäft. Dieter Felger gründete seine Saatgut-Manufaktur, die heute noch diese und andere Mischungen vertreibt. Bald sprangen auch andere auf den Zug auf, und viele Saatgutproduzenten schufen eigene Produktlinien für Blühflächen, Blühmischungen oder Blühstreifen.

Anfang der 2000er Jahre begann auch die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim diese Art von Ansaaten zu testen und zu propagieren.

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