Die Fachzeitschrift für Gartenfreunde

  • Die Quitte - Goldene Frucht der Antike
  • Leserumfrage 2020
  • VIELFALTSMACHER: Der Boden -                            die Grundlage für den Vielfaltsmacher

Gartenarbeit im November 2020

Es kann gepflanzt werden

Die typische Pflanzsaison für die wurzelnackten Obstgehölze dauert von November bis März. Containerpflanzen können im Prinzip ganzjährig gepflanzt werden. Die beste Pflanzzeit für Obstbäume/-sträucher ist aber jetzt im Herbst. Der Vorteil gegenüber einer Pflanzung im Frühjahr liegt darin, dass die Pflanzen über den Winter mehr Zeit haben, neue Wurzeln zu bilden. Sie reagieren daher im Frühjahr nicht so empfindlich auf trockene Witterungsphasen.
Der Erfolg einer Neupflanzung hängt maßgeblich auch von der Qualität des Pflanzgutes ab. Grundsätzlich ist Pflanzenkauf Vertrauenssache. Die Bäume sollten daher am besten in regionalen Baumschulen vor Ort eingekauft werden.

Qualitätskriterien

Eine Einschätzung der Qualität des Pflanzmaterials ist ohne Weiteres auch für den Laien nach einer Begutachtung möglich.

»Allerheiligen bringt den Nachsommer« In den letzten Jahren traf dieser Spruch immer öfter zu: Der früher oft nasskalte Nebelmonat zeigt sich heute oft als verlängerter Altweibersommer. Eingeleitet wurde die Serie spätestens 2011 mit einem stellenweise in Bayern völlig regenfreien Monat. 2014 war dann sehr mild und ebenfalls trocken, der November 2015 war der wärmste jemals, immerhin mit etwas Niederschlägen. 2017 war zwar feucht, aber sehr mild, 2018 war erst nachsommerlich warm, bevor es dann »frühherbstlich« kühler wurde. Immerhin sind die Tage kürzer, der Wasserverbrauch geringer. Allerdings erfolgen auch die Zuwächse deshalb langsamer; die Kulturzeiten späterer Sätze bei Salaten oder Kohlgewächsen verlängern sich deutlich.

Buchsbaum-Ersatz

Da der Buchsbaum-Zünsler überall auf dem Vormarsch ist und bereits sehr viele Verluste zu beklagen sind, auch bei alten und großen Sträuchern, haben zahlreiche Gartenbaubetriebe und Baumschulen Buchs bereits komplett aus dem Sortiment genommen. Für kleine und mittlere Einfassungen, Schnitthecken und Formgehölze wie Kugeln oder Kegel gibt es aber durchaus vergleichbare Ersatzpflanzen.

Blätter und Nadeln

Mittlerweile recht bekannt als guter, ähnlicher und vor allem zünslerfreier Ersatz ist die Japanische Hülse (Ilex crenata). Die kleinen, mittelgrünen Blätter gleichen denen des Buchses, sind im Gegensatz zu diesen allerdings fein gesägt, was aber nur bei ganz genauem Hinsehen auffällt.

Garten/­Landschaft/­Natur

Traditionelle Verwendung

Überall um uns herum wimmelt es nur so von unsichtbaren Mikroorganismen. Viele dieser Arten bewohnen unsere Erde von Anfang an. Alle Lebensprozesse hängen von diesen winzigen Lebewesen ab und wir verwenden einige, ohne dass es uns bewusst ist. In der traditionellen Herstellung von Sauerkraut, Joghurt, Bier oder Brot sind sie unverzichtbar. Bei der Sauerkrautherstellung entstehen durch die Mikrobentätigkeit mehr fermentaktive Stoffe und probiotische Milchsäurebakterien als im Ausgangsprodukt Weißkraut vorhanden sind. Diese sind besonders gut für die menschliche Darmflora. Überall wo eine gesunde, ausgewogene Mikrobenvielfalt herrscht, finden wir ein gesundes, regeneratives Milieu vor.

Schutz vor Krankheiten

Der menschliche Körper besteht aus etwa 30 Billionen Zellen und in uns leben etwa 39 Billionen Mikroben.

Die aktive Untergrundbewegung

Wenn oben alles blüht und fruchtet, dann haben eine unvorstellbare Menge an Tieren, Pflanzen, Pilzen, Bakterien und Mikroorganismen unten in der Erde einen guten Job gemacht. Der berühmte Vergleich macht deutlich, was dort los ist: Eine Handvoll Erde enthält mehr Lebewesen, als es Menschen auf der Erde gibt. Der Boden ist also nicht nur Nahrungsquelle und Lebensraum für die Pflanzen, die wir darauf anbauen, sondern genauso für tierische und pflanzliche Bodenlebewesen, die darin ganze Arbeit leisten. Von winzig kleinen Mikroorganismen und Bakterien bis hin zu größeren Asseln, Spinnen, Käfern, Larven Vielfüßlern oder natürlich dem Superbodenbearbeiter Regenwurm.

Kollegin Eva-Ute Jacob führte äußerst amüsant und teils in derbem »fränggisch« durch die geschichtsträchtigen Häuserzeilen mit den Durchfahrtshäusern und den dahinterliegenden Gärten, die aber nur noch teilweise bewirtschaftet werden.
Zum Abschluss ging es noch nach Oberhaid in den Kreislehrgarten. Dieser wurde 2007 angelegt und soll Groß und Klein Anregungen für naturnahes Gärtnern im Freizeitgartenbau geben. Die spätherbst lichen Temperaturen konnten dabei das Vergnügen nicht trüben. Die gelungene Mischung aus nützlichen und unterhaltsamen Information lieferten viel Input und Anregungen für die eigene Arbeit.

Christine Stedele, 1. Vors. Interessengemeinschaft Gästeführer Gartenerlebnis Bayern

Fortbildung der »Gästeführer Gartenerlebnis Bayern«

Nicht nur für die Gästeführer war dieses Jahr ein besonderes.

Leuchtend orangerote Flecken

Birnengitterrost ist eine sehr häufige Krankheit an Birnbäumen. Hervorgerufen wird sie durch einen wirtswechselnden Rostpilz (Gymnosporangium fuscum syn. Gymnosporangium sabinae). Zu erkennen ist der Befall an den leuchtend orange-roten Flecken, die ab Mai hauptsächlich auf den Blattoberseiten erscheinen. Diese sind sehr auffällig (nicht zu verwechseln mit den blasigen, rötlichen Auftreibungen, die von Birnenpockenmilben verursacht werden). Auf der Blattunterseite findet man dann im Juli/August warzenähnliche Gebilde. Bei starkem Befall kommt es zum vorzeitigen Verlust der Früchte und im Sommer zum Blattfall. Diese Früchte sind schlechter lagerbar, aber essbar.
Vor allem jungen Obstbäumen kann der Befall mit Birnengitterrost ernsten Schaden zufügen.

Gesunder »Winterschlaf«…
was für ein Geschenk!

Der »Winterschlaf« ist für den Kreislauf der Natur von essenzieller Bedeutung. Doch viele Menschen haben hier Probleme. Das Blaulicht der Fernseher, Computerbildschirme, LEDs, die mediale Vernetzung, Arbeitszeiten, die sich nicht nach dem natürlichen Lichtzyklus richten – es gibt eine zunehmende Zahl von Faktoren, die uns nicht zur Ruhe kommen lassen. Eine Vielzahl von Menschen schläft daher vor allem mit zunehmendem Alter eher schlecht. Ein Schicksal, das Gärtner weit seltener trifft… Verschenken Sie daher zu Weihnachten ein Stück Gartenglück!

So funktioniert’s:
Aromatherapie aus dem Beet

Düfte wirken über den Vagus direkt auf unser zentrales Nervensystem.

Quittenbäume wurden schon vor 4.000 Jahren kultiviert und gehören zu den ältesten Kernobstarten. Sie stammten ursprünglich aus den Wäldern des Kaukasus und Nordpersiens, wo sie heute noch in Wildform gedeiht. Von dort kam sie über das Mittelmeer in unsere Gefilde. Hier gedeiht sie besonders gut im Weinbauklima.
Den botanischen Namen Cydonia oblonga verdankt die Quitte der Stadt Kydonia (heute Chania), auf der Insel Kreta. Daher stammt auch die Bezeichnung »Kydonischer Apfel«. Zahlreiche Legenden ranken sich um den »goldenen Apfel«. In der griechischen Mythologie galt die Quitte als heilige Frucht der Aphrodite: Symbol für Liebe, Fruchtbarkeit und Glück.


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