Die Fachzeitschrift für Gartenfreunde

  • Heimisches Superfood von Baum und Strauch
  • Vielfaltsmacher: Öffentliches Grün vielfältig gestalten
  • "Update" im Staudengarten

Gartenarbeit im September 2022

Frühe Obsternte in diesem Jahr

Die hohen Temperaturen im Mai haben die Entwicklung der Obstgehölze stark vorangetrieben, so dass wir bei den Äpfeln und Birnen mit einem deutlich früheren Erntebeginn rechnen können. Der Vegetationsvorsprung im Vergleich zu 2021 dürfte in den meisten Regionen Bayerns etwa 14 Tage betragen. Wer sich die Erntetermine seiner Sorten regelmäßig notiert, liegt vermutlich ziemlich gut, wenn er sich an den Pflückterminen des Jahres 2020 orientiert.

Herbst- und Wintersorten ernten, lagern und verwerten

Während Frühäpfel kaum länger als 1–2 Wochen haltbar sind, erwartet man von den später reifenden Herbst- und Winteräpfeln schon eine gewisse Lagerfähigkeit.

Hochbeet – auch im Herbst gut bebaut

Der kostbare Platz im Hochbeet sollte bis weit nach Weihnachten genutzt werden. Dazu kann man die rechts genannten Kulturen natürlich schon im Juli und August in Saatschalen, dann in Töpfchen oder auch Multitopfplatten und notfalls für kurze Zeit auch in größeren Töpfen schon vorkultivieren. Solche Pflanzen schließen dann schnell die Lücken, wenn vor der ersten Frostnacht Tomaten, Zucchini und Bohnen weichen müssen.

Im Lauf der Saison sackt das Substrat im Hochbeet ab, was z. B. insbesondere für Erdbeeren sehr ungünstig ist. Jetzt im kommenden Winter sollte man am besten mit einem käuflichen Substrat auffüllen.

Frühjahrsblüher durch Teilung vermehren

In der ersten Jahreshälfte blühende Stauden wie Lungenkraut (Pulmonaria), Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera macrophylla), Nelkenwurz (Geum), diverse Storchschnabel-Arten (Geranium) oder frühe Taglilien (Hemerocallis) können im Frühherbst problemlos durch Teilung vermehrt werden.

Teilung ist eine vegetative Art der Vermehrung: Die neu entstehenden Pflanzen sind logischerweise genetisch identisch mit der Ursprungspflanze, und das ist besonders bei Stauden-Sorten von Bedeutung, da nur durch vegetative Vermehrung die Sorte mit ihren spezifischen Eigenschaften erhalten bleibt. Würde man dagegen generativ, d.h.

Garten/­Landschaft/­Natur

Zwischen Himmel und Erde

Eine Rose ist tief verwurzelt mit der Erde. Wenn wir eine Wild- oder Strauchrose betrachten, dann treibt sie ihre neuen Triebe senkrecht nach oben, als ob sie in den Himmel wachsen möchte. Erst dann, wenn sich die Seitentriebe bilden, neigt sie sich wieder Richtung Erde. Sie schwebt quasi zwischen Himmel und Erde.

Ist es nicht auch im menschlichen Leben so? Wir Menschen sollen uns hier auf Erden verwurzeln, gleichzeitig aber unsere Herkunft in der geistigen Welt nicht vergessen. Es ist die Kunst im Leben die Balance zu finden zwischen dem Verhaftetsein auf Erden und dem Ausgerichtetsein nach oben,

Benötigt werden: Kürbis, Lampionblumen, Hortensienblüten, Efeuranke, Zweige vom Wilden Wein, Zieräpfel, Kastanien, Herbstblätter, Wickel- und Myrtendraht, Gartenschere.

Lampionkette herstellen: Die Fruchthüllen der Lampionblume (Physalis) werden in der Mitte vorsichtig mit Wickeldraht durchgestochen und aufgefädelt. Wenn die Kette lang genug ist, einfach Draht kürzen und die Enden verdrehen.

Kränzchen mit Hortensien binden: Hortensien verwenden, die bereits gut ausgereift und holzig sind, denn frische Blüten werden sehr schnell welk. Eine oder zwei Hortensienblüten in kleine Sträußchen teilen. Zweige vom Wilden Wein entblättern (oder andere biegsame Zweige) zu einem Kreis schlingen bis er eine stabile Form hat.

Pflegeleichte Staudenbeete, die vom Frühling bis in den späten Herbst hinein feine farbliche Akzente setzten und auch abseits der Blüte durch Blattwerk, Halmlandschaften und Samenstände ansprechende Ausrufezeichen setzen, können uns auch unter trockeneren Bedingungen noch begeistern. Man spricht bei solchen Pflanzenkombinationen von Prärie- oder auch Kiesgärten. Letztere Bezeichnung ist allerdings durch missverstandene Gestaltungsprinzipien in Verruf geraten.

Die Pflanzenauswahl trockenheitsverträglicher Staudenpflanzungen orientiert sich im Prinzip am Lebensbereich Steppenheide. Formen und Farben lassen hier kaum Wünsche übrig. Hier ist das Reich der wogenden Gräser, der leuchtenden Salbei-Arten, der aromatischen Katzenminzen oder der bunten Schwertlilien.

So wird der Boden angepasst

Ob der Boden vorhandener Beete vorbereitet werden muss,

Stauden-Mischpflanzungen

Für Beete, die ganzjährig attraktiv und dennoch pflegeleicht sein sollen, eignen sich sogenannte Stauden-Mischpflanzungen. Hier werden Stauden der Kategorien Gerüststauden, Begleitstauden, Füllstauden, Bodendecker und ergänzende Zwiebelblumen so miteinander kombiniert, dass die Pflanzung über einen möglichst langen Zeitraum attraktiv aussieht.

Nicht nur Blüten spielen bei der Kombination der 15–20 Arten eine Rolle, auch besondere Blattformen und -farben. Mit viel Wissen können wir hier experimentieren oder wir vertrauen geprüften Mischpflanzungen, die beispielsweise vom Bund deutscher Staudengärtner oder der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau u. Gartenbau entwickelt wurden. Für jeden Standort gibt es mittlerweile passende Kombinationen – egal ob für trocken-sonnige Verkehrsinseln oder schattig-feuchte Beete im Kurpark.

Feines Aroma und Lebensräume

Auch im eigenen Garten können Wildgehölze angepflanzt werden, nicht zuletzt um damit einen Lebensraum für Vögel und Kleintiere zu schaffen. Beim Sammeln der wilden Früchte geht es dann nicht um große Mengen: Es sind absolute Raritäten, aus denen man Köstlichkeiten – wie z. B. Gelees, Konfitüre, Chutneys, Desserts und Liköre – herstellen kann, die in dieser Originalität und Qualität in keinem Supermarktregal zu finden sind. Feinstes Aroma und wertvolle Inhaltsstoffe machen sie zum echten Superfood auch für Gourmets.

Was bei der Ernte zu beachten ist:
  • Nur saubere Sammelplätze wählen – fernab von stark befahrenen Straßen,
Woran man den Virusbefall erkennt
  • An den Blättern zeigen sich mosaikartige Verfärbungen und Aufhellungen, die Blätter wirken blasig aufgewölbt und wie gerafft.
  • Wenig Blattmasse und Zuwachs im oberen Pflanzenbereich.
  • Früchte färben sich nicht gleichmäßig, nicht bis zur sortentypischen Reifefarbe. Sie zeigen gelbe, z. T. auch mosaikartige Verfärbungen, bestimmte Sorten färben sich fleckig grün-gelb oder braun, manchmal werden die Früchte auch schrumpelig.
  • Bei manchen Sorten sterben die Kelchblätter partiell ab (Nekrosen).
  • Pflanzen welken, vergilben, sterben ab.
  • Die Symptome sind sortenabhängig verschieden und unterschiedlich stark ausgeprägt. Eine sichere Diagnose ist nur mit einem Labortest möglich.

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