Werden Ökotypen wichtiger?
Um diese praxisrelevante Frage zu klären, besuchen wir sog. Steinriegel im Osterzgebirge. Die Bauern arbeiteten Jahrzehnte daran, ihre Wirtschaftlichkeit zu optimieren. Bauern sind keine Botaniker und zumeist auch keine Naturschützer. Also blieben die Steinriegel einfach liegen. Bis mit der Zeit über Vogelbeerenfressende Vögel und über angrenzende Lebensräume Gehölze einwanderten.
Auf diesen kargen, knockentrockenen Steinaufschüttungen kommen Vogelbeeren relativ gut zurecht. Sie machen auf jeden Fall eine wesentlich bessere Figur als die Vettern am Straßenrand, die sogar auf wüchsigeren, besser mit Feuchtigkeit versorgten Böden stehen.
Hier handelt es sich um regional angepasste Arten und vielleicht sogar um Unterarten der Vogelbeere. Sie hatte lange genug Zeit, um genetisch an diese Extremstandort angepasste Ausformungen – Ökotypen – zu bilden. Es handelt sich hier um genetische Spezialisten.
Nicht angepasste HerkünfteWarum die Straßenhecken mit ihren Stieleichen und Vogelbeeren aktuell derart auffällig versagen, ist darauf zurückzuführen, dass vor 20–30 Jahren die genetische Vielfalt nicht groß und auch nicht vorgeschrieben war.
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