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Garten/Landschaft/Natur
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Gehölze unter besonderer Belastung
Eine Küstenhecke direkt hinter der Bruchkante zur Ostsee. Die Sträucher stehen im 45-Grad-Winkel, der ständig pfeifende Westwind hat sie so geformt. Bereits im Oktober sind quasi alle Eingriffeligen Weißdorne, Hunds- und Weinrosen oder Schlehen dieser Küstenhecke entweder schon im braunen Herbstkleid oder komplett entlaubt. Das ist mindestens einen Monat zu früh! Viele haben auffällig wenig Früchte – und wenn, sind die wenigen verschrumpelt.
Klimawandel:

Gehölze unter besonderer Belastung

Auf unserer Erkenntnisreise nehmen wir dieses Mal besonders Grenzbereiche unter die Lupe: Standorte, an denen die Pflanzenarten zu kämpfen haben. Hier zeigt sich schnell die ökologische bzw. genetische Kapazität einer Art bzw. von Individuen. Auf gut mit Wasser versorgten Böden werden wir momentan kaum den Spuren des Klimawandels begegnen. Auf mageren, trockenen Plätzen eher. Denn es ist davon auszugehen, dass sich die Klimazonen verschieben. Folglich bekommen wir Extremstandorte an Plätzen, an denen derzeit alles noch so ist wie immer. Das wird uns möglicherweise nicht so sehr treffen, wenn wir vorhersehen können, was geschieht.

Die Grenzen des Wachstums

Die Route führt vom Osterzgebirge bis an die Ostseeküste nach Heiligenhafen. Dort regnet es ziemlich durchgehend das ganze Jahr: 2018 waren es 550 mm, durchschnittlich sind es 637 mm – nicht viel, aber es sollte reichen.

Der Weg an der Steilküste ist geprägt von Wildsträucherhecken gesäumten Wiesen. Die Hecken sind alle windschnittig. Heftige Winde mit rasiermesserscharfen Salzkristall- oder Sandfracht haben die Sträucher die Flucht ergreifen lassen. Da sie dummerweise festgewachsen waren, schafften sie nur den Ansatz des Türmens: Sie neigen sich stark vom Wind weg.

Auffallend ist der frühe Herbst: Bei einigen Arten Wochen, bei anderen Monate vor dem eigentlichen Laubfall zeigen sich die Sträucher braun oder sogar komplett entlaubt. Viel zu früh. Warum also haben sie sich selbst ihre Nahrungsgrundlage entzogen und die Energie spendenden Blätter abgeworfen?

Ein Rätsel. Die Böden sind hier oft gar nicht so schlecht, enthalten feuchtigkeitsspeichernden Lehm oder lehmige Sande.

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